Lehrerhaus Typ B *

Das Lehrerhaus Typ B wurde entwickelt um drei verschiedene Grundrisse für unterschiedliche Wohn-Bedürfnisse zu ermöglichen. Das Haus bietet die nötige Flexibilität für eine Wohngemeinschaft von zwei Lehrern genauso wie für einen Single und eine Familie. Das System aus geschlossenen Längswänden und geöffneten Infills an den Giebelseiten gibt dem Gebäude ein eindeutiges Aussehen und Orientierung.

Durch die Geschlossenheit in Ost und Westrichtung und durch tief sitzende Fenster in Nord- und Südfassade wird direkte Sonneneinstrahlung und Ãœberhitzung vermieden. Das zugrunde gelegte Raster besitzt eine Dreiteilung in Längsrichtung und ermöglicht systematische Variationen im Grundriss. So entsteht im Wohngemeinschafts Grundriss eine Gemeinschaftszone in der Mitte und zwei Symmetrische Privatteile mit Küche und Schlafzimmer für je einen Lehrer mit Partner.
Die Küchen und Esszimmer lassen sich durch Schiebelemente flexibel vom Gemeinschaftsraum abtrennen um so noch mehr Privatheit zu schaffen. Die Raumabfolge staffelt sich vom Öffentlichen zum Privaten über Veranda und Gemeinschaftszone hin zu den Küchen, die dem Gemeinschaftsbereich angegliedert sind. Privat und ganz abgeschlossen sind Schlafzimmer mit angegliederter Dusche.
Durch eine leicht veränderte Anordnung von Fassaden- und Wandelementen entsteht ein weiterer Grundriss mit Eindrittel- Zweidrittel-Teilung. Es entstehen zwei Wohnungen mit eigenen Zugängen. Hier lebt eine Familie mit bis zu drei Kindern genauso wie ein Single oder ein Ehepaar in einem Haus.

 

Privaträume und Küchen erhalten in beiden Fällen eine Zimmerdecke aus Schilf und Lehm. So öffnet sich der Mittelraum zum Dachraum hin und stellt so auch den öffentlicheren Raum dar.
Lichtpunkte in den Giebelmauern leuchten den Dachraum aus und verleihen dem Mittelraum einen besonderen räumlichen Ausdruck.
Durch das Dreieck der Lichtpunkte entsteht ein Bindeglied von der massiven Ziegelwand zur raumhaltigen Fachwerkkonstruktion.
Die Dachkonstruktion besteht aus dreieckigen Nagel-gebundenen Fachwerkträgern, die aus sägerauhen Planken und Latten bestehen.

Die Fachwerkträger am Giebel werden zuletzt in zwei Dreiecksfeldern mit Schilfmatten ausgekleidet, was die Giebelansicht des Hauses wesentlich prägt, der Veranda Schatten spendet und dem Haus einen ruhigen und eindeutigen Gesamtausdruck verleiht. Es verdeutlicht die Korrespondenz der Dreiteilung in Grundriss und Fassade mit der Dachkonstruktion. Und das Zusammenspiel
zwischen äußeren Dreiecksträgern, dem Lichtpunktdreieck im Giebel sowie die Offenheit des Mittelraumes machen das Gefüge sowohl von innen wie von außen erlebbar.

Die Raum abschließenden Innendecken werden auf die Fachwerkträger aufgelegt und bieten dadurch eine hohe Stabilität auch bei starken Windlasten. Das Dach besitzt eine Hinterlüftung, wobei die erhitzte Luft aus dem Firstelement entweicht und frische Luft von der Traufe nach strömt. Durch eine Zwischendecke, die den Dachraum von den Privaträumen trennt, wird ein Luftzug im
Wohnraum vermieden. Die Zwischendecke aus Schilf und Lehm und die Wände aus gebrannten Lehmziegeln mit Innenputz aus Kalk und Lehm sind eine große Speichermasse und Puffer für Wärme und Feuchtigkeit. Dies garantiert ein angenehmes Raumklima.

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